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Winterdienst

Mit dem Winterdienst ist der Landkreis Reutlingen für die kalte Jahreszeit gerüstet. Nachfolgend sind spannende Fakten und Wissenswertes rund um den Winterdienst im Landkreis Reutlingen dargestellt.

Für die Räum- und Streueinsätze stehen den Straßenmeistereien im Landkreis 13 eigene Fahrzeuge zur Verfügung. Diese Fahrzeuge können das ganze Jahr über eingesetzt werden, dies rechnet sich daher auch betriebswirtschaftlich. Zur Abdeckung von Spitzen können, abgestimmt auf die Straßenverhältnisse, von Fuhrunternehmen weitere zwölf unter Vertrag stehende Fahrzeuge angefordert werden. Für jede Art und jeden Umfang der Einsätze sind Routenpläne ausgearbeitet.

Um auf die Herausforderungen und Tücken der winterlichen Straßenverhältnisse optimal vorbereitet zu sein, durchlaufen die im Schichtbetrieb eingesetzten 40 Fahrer des Straßenbetriebsdienstes regelmäßig ein Fahrsicherheitstraining.

Die erste Herausforderung beginnt bei den Straßenwärtern bereits schon bei der Anfahrt zum Dienst: Für sie hat keiner die Straßen frei gemacht. Hinzu kommt: Die Verantwortung für die Unversehrtheit der Verkehrsteilnehmenden, die möglichst gefahrlose Benutzung der Straßen, der hohe materielle Wert der Einsatzfahrzeuge und die ständig steigende gesellschaftspolitische Erwartung an den Straßenwinterdienst setzen hohe physische und psychische Kompetenzen beim Betriebspersonal voraus.

Das deutsche Recht kennt keine grundsätzliche Pflicht zum Schneeräumen und zum Beseitigen von Straßenglätte auf öffentlichen Straßen.

Das Landesverkehrsministerium Baden-Württemberg hat daher für alle Straßen ein landeseinheitliches Anforderungsprofil aufgestellt: Danach sollen die im Zuständigkeitsbereich des Landratsamtes befindlichen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in der Zeit von 06:00 bis 22:00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 07:00 - 22:00 Uhr befahrbar sein.

Vorgesetzt wird allerdings, dass alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer mit angemessener Winterausrüstung unterwegs sind, bei intensivem und lang anhaltendem Schneefall notfalls mit Schneeketten. Zusätzlich ist das Straßennetz in Dringlichkeitsstufen eingeteilt. Gefährliche Stellen, Bundesstraßen und Steigungsstrecken sowie Abschnitte mit öffentlichem Personennahverkehr werden hierbei bevorzugt und gegebenenfalls auch intensiver als Straßen mit geringerer Verkehrsbedeutung oder Ausweich- beziehungsweise Alternativumfahrungen behandelt.

Innerhalb des Ortes sind die Städte und Gemeinden auch im Bereich der Ortsdurchfahrten für den Räumdienst aller Straßen zuständig.

Für die Mitarbeiter des Winterdienstes klingelt der Wecker um 02:00 Uhr früh. Dies bedeutet für das Personal Schichtarbeit, die bereits um 2.30 Uhr, bei unsicheren und extremen Wetterlagen eventuell schon früher beginnt. Wird bei Kontrollfahrten an besonders gefährlichen Stellen ein Streu- oder Räumeinsatz erforderlich, wird dieser umgehend über Mobiltelefon angefordert.

Zusätzliche Entscheidungshilfen erhalten die Einsatzleiter digital über ein bundesweites Straßenwetterinformationssystem des Deutschen Wetterdienstes. Dieses bündelt die Informationen aus Wetterprognose und lokalen Glättemeldeanlagen zu kleinräumigen, präzisen Vorhersagen.

Auf eines können sich die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer im Landkreis Reutlingen verlassen: Bevor sie morgens aufbrechen, waren die Männer der Straßenmeistereien bereits tätig.

Eines jedoch kann kein Winterdienstsystem, und sei es noch so kostenaufwendig, garantieren:  flächendeckend gute und uneingeschränkte Straßenverhältnisse rund um die Uhr. Nach landesweitem Standard umfasst eine Route eine Umlaufzeit von circa drei Stunden (im Landkreis Reutlingen sind dies im Mittelwert rund zwei bis zweieinhalb Stunden), bis ein Winterdienstfahrzeug wieder an dieselbe Stelle kommt. Welche Schneemassen innerhalb dieser Zeit fallen können, weiß jeder Grundstücksbesitzer, der bei anhaltendem Schneefall versucht seinen Gehweg frei zu halten.

Problematisch für den Winterdienstbetrieb kann ein mitten im Berufsverkehr einsetzender Schneefall werden. Hier wird die Schlagkraft der Einsatzfahrzeuge durch den dichten Verkehr deutlich eingeschränkt. Brennpunkte sind dabei immer wieder die Steigungs- und Gefällstrecken, darunter die Albsteigen, die mit 15 Prozent des rund 700 Kilometer langen Streckennetzes im Landkreis insbesondere bei anhaltendem Schneefall einen deutlich höheren Einsatz erfordern.

Das Team des Kreis-Straßenbauamtes Reutlingen steht auch im kommenden Winter wieder vor hohen Erwartungen: als Teil einer modernen öffentlichen Verwaltung müssen die Straßenmeistereien ihren Service an den Bedürfnissen der mobilen Gesellschaft ausrichten, dabei aber so effizient und kostenbewusst wie möglich handeln. Der Straßenwinterdienst ist daher eine stetige Gratwanderung zwischen Verkehrssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz.

Rund 5 900 Tonnen Streusalz lagern vorsorglich in den Straßenmeistereien Eningen und Münsingen, in den Stützpunkten Bad Urach und Pfronstetten und in den dezentralen Nachladestandorten in Walddorfhäslach, Engstingen und Römerstein. Damit ist der Landkreis auch für alle Eventualitäten gut ausgerüstet.

Auf die Straße kommt das Streusalz fein abgestimmt: Die mikro-prozessor-gesteuerte Feuchtsalz-Streutechnik ermöglicht eine genaue Dosierung. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass möglichst das gesamte Streugut auf der Straße, nicht aber im Straßengraben landet. Ein weiterer Vorteil von Feuchtsalz: Mit dieser Technik kann vorbeugend gestreut werden. Mit einem Mischverhältnis von einem Esslöffel Salz pro Quadratmeter Fläche wird  durch diese Technik die Umwelt geschont und die Straßen können auch präventiv eisfrei gehalten werden.

Das Landratsamt appelliert eindringlich an die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, die gesetzliche Winterreifenpflicht zu beachten und für Fahrten im Winter deutlich mehr Zeit einzuplanen. Die Erfahrung zeigt, dass häufig Fahrzeugführende, die ohne angepasste Winterausrüstung auf den Straßen unterwegs sind, drohende Unfallgefahren unterschätzen, die Arbeit des Straßenwinterdienstes erschweren und den Berufspendlerinnen und Berufspendlern viel Geduld abverlangen.

Das Team vom Räum- und Streudienst wünscht allen, die auf den Straßen im Landkreis Reutlingen unterwegs sind, eine gute Fahrt und eine gute Winterausrüstung des Fahrzeugs!

Was beim Winterdienst für den Radverkehr wichtig ist, ist auf der Seite Radverkehr zu finden.

Ein Winterdienstfahrzeug steht in einer Halle. Von links kommt ein Bagger und füllt Streusalz in das Fahrzeug.
Eine Radlader fährt in einer großen Halle einen Hügel mit Streusalz hoch.
Ein großer Verkehrsknoten mit Straßen und Felder darum herum aus der Luft. Unten rechts ist eine Halle. Dies ist das Streustofflager Walddorfhäslach.