Das Amt für Migration und Integration ist sehr bemüht durch unterschiedliche Projekte die Integration von Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten im Landkreis Reutlingen zu fördern. Ebenso hat die Vernetzung lokaler Akteurinnen und Akteure, die sich in der Integrationsarbeit engagieren, einen hohen Stellenwert. Des Weiteren wird durch Veranstaltungen, Dialoge und Öffentlichkeitsarbeit auf eine gleichberechtigte Teilhabe aller gesellschaftlicher Gruppen hingewiesen.
Das Forum muslimischer Frauen möchte muslimischen Frauen Gehör und Raum für ihre Anliegen geben und den Dialog von Frauen über Religion und Kultur hinweg fördern, um Vorurteile oder Ängste gegenüber anderen Kulturen abzubauen.
Durch Begegnung und Dialog soll ein friedvolles, respektvolles und gleichberechtigtes Zusammenleben gefördert und eine gleichberechtigte Teilhabe aller Frauen am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenleben unterstützt werden. Dazu finden regelmäßig Treffen und Veranstaltungen zu Themen wie Bildung, Stärkung der Frauen, Respekt und Toleranz, Kinder, Familie, Arbeit, Gewaltprävention, Gesundheit u.v.m. statt.
Teilnehmen können alle Frauen jeglicher Herkunft und Religion.
Jeder Person, die Asyl beantragt hat, soll laut Flüchtlingsaufnahmegesetz die Möglichkeit eröffnet werden, grundlegende Sprachkenntnisse zu erwerben.
Den Geflüchteten in der vorläufigen Unterbringung des Landkreises Reutlingen steht das Angebot eines 100-stündigen Basissprachkurses offen.
Für das Erlangen eines höheren Sprachniveaus stehen begrenzte Fördermittel über die VwV-Deutsch des Landes Baden-Württemberg zur Verfügung. Zudem bieten wir zusätzlich Frauensprachkurse und Intensivsprachkurse für die Sommerferien an.
Außerdem gibt es weitere Sprachkursangebote des Bundeamt für Migration und Flüchtlinge:
Der ehrenamtliche Dolmetscherpool des Landkreis Reutlingen bietet eine wertvolle Unterstützung, um Sprachbarrieren zwischen Institutionen und Personen mit eingeschränkten Deutschkenntnissen zu überwinden.
Mit über 90 Ehrenamtlichen, die in über 35 Sprachen dolmetschen, helfen wir Verwaltungen, soziale Einrichtungen und Vereine im Landkreis Reutlingen (Stadtgebiet Reutlingen ausgeschlossen) zu unterstützen. Verfügbar ist der Dolmetscherpool für angemeldete Institutionen im Landkreis.
Ausgeschlossen sind medizinische/psychotherapeutische Gespräche, rechtlich anspruchsvolle Situationen und schriftliche Übersetzungen.
Sie möchten Ihre Institution anmelden, um den Ehrenamtlichen Dolmetscherpool zu nutzen? Sie sprechen fließend Deutsch sowie eine weitere Sprache und würden gerne als ehrenamtliche Dolmetscherin oder ehrenamtlicher Dolmetscher Teil unseres Pools werden? Melden Sie sich gerne bei uns!
Das Integrationsmanagement ist ein Kernelement des Paktes für Integration.
Auf der Grundlage der Zuwendungsrichtlinien zum Integrationsmanagement des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration wird durch das Integrationsmanagement eine flächendeckende soziale Beratung und Begleitung von Geflüchteten in der Anschlussunterbringung ermöglicht.
Im Rahmen der direkten und einzelfallbezogenen Sozialbegleitung soll mithilfe eines verpflichtenden, individuellen Integrationsplanes darauf hingewirkt werden, die Selbstständigkeit der Klienten zu stärken und den individuellen Integrationsprozess in den ersten drei Jahren in der Anschlussunterbringung zu fördern.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne:
Integration und Arbeitsmarktvermittlung von Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten sind zentrale Anliegen im Landkreis Reutlingen. Zusammen mit verschiedenen Partnern engagiert sich der Landkreis Reutlingen stark in diesem Bereich.
Wie dieses Engagement aussieht, verdeutlichen die folgenden Beispiele:
In den Integrationszentren gibt es weitere Angebote für Asylbewerberinnen und -bewerber, Geflüchtete sowie allgemein für Menschen mit Migrationshintergrund.
Das Projekt „Willkommen in Neckar-Alb“ ist ein Kooperationsprojekt des Landkreises Reutlingen und des Asylzentrums Tübingen e.V. Es wird vom Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds gefördert.
Die Angebote richten sich an Asylbewerberinnen und Asylbewerber, die in der Gemeinschaftsunterkunft leben. Aber auch an Geduldete und Menschen mit Aufenthaltserlaubnis solange sie sich bereits während einer Aufenthaltsgestattung an uns gewandt haben. In einer Atmosphäre der Akzeptanz findet eine erste Orientierung zur Alltags- und Lebensbewältigung statt. Es geht uns darum, eine Stabilisierung und Kompetenzstärkung in Zeiten unsicherer Zukunftsperspektive zu ermöglichen.
Angebote für Asylbewerberinnen und Asylbewerber: Soziale Beratung und Betreuung wird in einem kooperativen Prozess mit dem Ziel der Aktivierung des Selbsthilfepotentials unter anderem zu folgenden Themen angeboten:
Strukturierte Gesundheitsförderung durch Psycho-Edukation: Als Baustein der Gesundheitsförderung wird ein Projekt namens „Mind Spring“ verfolgt. Durchgeführt wird das Programm in Form von Gruppentreffen geleitet durch ausgebildete Muttersprachlerinnen und -sprachler. Dabei wird durch Psychoedukation innere Stärke entwickelt, um vertraute Muster und Handlungen zu hinterfragen und auf diese Weise das Leben im Aufnahmeland aktiv zu gestalten.
Interkulturelle Vermittlerinnen und Vermittler werden nach Schulungen weiterhin als Brücke zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen eingesetzt - sie begleiten und vermitteln in schwierigen Situationen. Im aktuellen Förderprojekt liegt der Fokus auf weiblichen Vermittlerinnen.
Gruppenpädagogische Angebote dienen als Bindeglied zwischen den Geflüchteten und der Aufnahmegesellschaft. Im Café International, in Sprach- und Erzählcafés, bei Themenangeboten, Festen, Sportveranstaltungen zum Beispiel Fußballturniere oder in Jam Sessions, kommen Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammen. Aber auch im Rahmen des Kunstateliers werden mit offenen Angeboten die eigenen Ressourcen gestärkt und Formen der Ausdrucksmöglichkeit gegeben.
Für die Integration zugewanderter Menschen hat Bildung eine Schlüsselfunktion. Sie ermöglicht den Zugang zum Arbeitsmarkt und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. So leisten zugewanderte Menschen eigene Beiträge für das Land und die Gesellschaft. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Erwerb der deutschen Sprache.
Die nachfolgenden Informationen sind als Handreichung gedacht, um zugewanderte Menschen jeden Alters auf ihrem Bildungsweg im Landkreis Reutlingen ein Stück zu begleiten.
Wer neu im Landkreis ist und Informationen für seine individuelle Situation benötigt, findet kompetente Ansprechpartner:
Kinder und Jugendliche lernen Deutsch in der Schule.
Erwachsene besuchen Sprachkurse. Die verschiedenen Sprachkurse sind auf das Sprachniveau der Kursteilnehmer zugeschnitten. So gibt es zum Beispiel Kurse, in denen außer Deutsch auch Lesen und Schreiben gelernt wird. Es gibt Kurse mit Kinderbetreuung nur für Frauen und Sprachkurse für Beruf und Arbeit.
Die meisten Deutsch-Sprachkurse für zugewanderte Menschen sind kostenlos, nur Beschäftigte mit einem höheren Arbeitseinkommen beteiligen sich an den Kosten.
Einwohner der Stadt Reutlingen finden Informationen zu aktuellen Sprachkursen bei der Clearingstelle Sprache in der Stadtverwaltung Reutlingen.
Für Landkreisbewohner ist die Sprachkurskoordination des Landratsamts zuständig.
In Deutschland hat jedes Kind einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz, bis es in die Schule kommt.
Kinder und Jugendliche sind schulpflichtig. Die Schulpflicht beginnt in der Regel mit 6 Jahren und endet erst mit der Volljährigkeit (18 Jahre).
Kinder und Jugendliche ohne Deutschkenntnisse gehen an den allgemeinbildenden Schulen in Vorbereitungsklassen (VKL). Dort lernen sie Deutsch und werden auf den Regelunterricht vorbereitet.
Die Anmeldung für Kindergärten und allgemeinbildende Schulen erfolgt direkt im Kindergarten oder an der Schule.
Jugendliche ab 15 Jahren besuchen an einer beruflichen Schule eine Vorbereitungsklasse für Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse. Diese Klassen heißen „VABO“.
Die zentrale Anmeldung für eine VABO-Klasse im Landkreis ist per E-Mail möglich.
Für Kindergärten und allgemeinbildende Schulen sind die Städte und Gemeinden zuständig. Für berufliche Schulen ist der Landkreis verantwortlich. Zudem gibt es private Schulen.
Im deutschen Bildungssystem gibt es sehr viele Möglichkeiten der schulischen und beruflichen Weiterentwicklung. Menschen können sich in jedem Alter individuell weiterbilden. Unterschiedliche Schularten führen zu verschiedenen Abschlüssen, zum Beispiel dem Hauptschulabschluss, dem Mittleren Schulabschluss, der Fachhochschulreife oder dem Abitur.
Ein Schulabschluss ermöglicht unterschiedliche berufliche Ausbildungen. Danach kann ein weiterführendes Studium, ein Meister- oder Technikerabschluss oder eine Fortbildung zu einem beruflichen Aufstieg führen.
Insbesondere die Beruflichen Schulen im Landkreis Reutlingen bieten eine Vielzahl von Abschlüssen in Vollzeitschularten an, von Berufsvorbereitungsjahren bis zu Beruflichen Gymnasien und Technikerschulen.
Die Duale Ausbildung umfasst über 150 Handwerksberufe und ein große Zahl gewerblicher und kaufmännischer Berufe. Es gibt viele Gesundheitsberufe und pädagogische Berufe, die erlernt werden können. Eine duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre.
Ein Studium bietet viele Möglichkeiten – von der Fachhochschule über ein Duales Studium (eine Spezialität Baden-Württembergs) bis hin zur Universität. Ein Studium dauert im Durchschnitt vier Jahre.
Externe Schulabschlüsse für Erwachsene – ohne regulären Schulbesuch – werden von verschiedenen Bildungsträgern angeboten. Sie können in verhältnismäßig kurzer Zeit, je nach angestrebtem Abschluss, erreicht werden.
Zahlreiche außerschulische Fort- und Weiterbildungsangebote ergänzen die berufliche Ausbildung. Sie sind kürzer als reguläre Ausbildungen und vermitteln Qualifikationen, die jemand zum beruflichen Weiterkommen braucht – zum Beispiel einen PC-Kurs, eine kaufmännische Schulung, einen Pflegekurs oder eine andere benötigte Qualifikation.
Beratungsstellen im ganzen Landkreis – in den Kommunen, beim Landratsamt, bei Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Einrichtungen und Vereinen – unterstützen Ratsuchende in jeder Lebenslage.
Ehrenamtlich tätige Menschen begleiten auf verschiedene Weise zugewanderte Menschen auf ihrem Weg in die deutsche Gesellschaft: im Alltag, bei der Ausbildung, bei Arbeit und Beruf. Ehrenamtliche Unterstützung finden Sie zum Beispiel in internationalen Begegnungsstätten oder Asylcafés. Im Rathaus Ihrer Gemeinde erfahren Sie mehr darüber.
In der schulischen und beruflichen Bildung gibt es verschiedene, staatlich geförderte Unterstützungsmöglichkeiten, um Ziele und Abschlüsse zu erreichen:
Eine Auflistung der Bildungs- und Unterstützungsangebote für Neuzugewanderte finden Sie in der Übersicht.
Bildungs- und Unterstützungsangebote für Neuzugewanderte (nicht barrierefreies PDF)