Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen werden qualifiziert für bürgerschaftliches Engagement, selbstbestimmte Teilhabe und die weitere wirksame Unterstützung des Inklusionsprozesses im Landkreis Reutlingen. Konkret werden sie dazu befähigt, in eigener Sache initiativ zu werden und ihre Interessen und Rechte kompetent zu vertreten sowie andere Menschen über ihre Lebenswelt zu informieren und zu dafür zu sensibilisieren.
Mit diesem Ziel startete das Projekt „ich sag dir was“ im Jahr 2018. Initiiert von der Geschäftsstelle Inklusionskonferenz, durchgeführt in Kooperation mit der Volkshochschule Reutlingen und für die 1. Schulungsreihe finanziell gefördert von der Baden-Württemberg-Stiftung.
Schwerpunkte der Weiterbildungsmaßnahme waren Module zur persönlichen Qualifizierung wie zum Beispiel
Auch inklusionsspezifische Kenntnisse wurden vermittelt.
Dass die Teilnehmenden unterschiedlichste Behinderungserfahrungen haben, war eine große Bereicherung und hat zum Erfolg des Projektes beigetragen. Der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus wurde von allen Beteiligten als sehr inspirierend und förderlich empfunden.
Kurze Videoclips, die die Teilnehmenden der 1. Schulungsreihe persönlich vorstellen, finden Sie hier:
Teilnehmer der ersten Schulungsreihe
Eine kurze Dokumentation über das Projekt insgesamt finden Sie hier:
Kurze Dokumentation über das Projekt
Und hier finden Sie einen Beitrag von RTF (Reutlinger Tübinger Fernsehen) zu unserem Projekt:
Beitrag von Reutlinger Tübinger Fernsehen
Nachdem uns zahlreiche Anfragen und großes Interesse an einer zweiten Auflage der Schulungsreihe erreicht haben, konnten wir im Herbst 2021 die zweite Schulungsreihe starten. Diese wurde mit 7 Teilnehmenden Ende 2022 erfolgreich abgeschlossen.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Geschäftsstelle Inklusionskonferenz werden jährlich zahlreiche Informationsveranstaltungen und Seminare zum Themenbereich Inklusion und Teilhabe durchgeführt.
Dabei wird konsequent auf die Beteiligung von Expertinnen und Experten mit eigener Erfahrung geachtet. Je nach Inhalt und Anfrage und abhängig von den persönlichen Kompetenzen und Interessen der jeweiligen Personen, werden Mitglieder des Beirates Selbsthilfe und andere Experten mit eigener Erfahrung an der Durchführung dieser Veranstaltungen und Schulungen aktiv beteiligt.
Mehrere Schulen und Berufsschulen beabsichtigen, diese Seminare dauerhaft im Lehrplan zu verankern. Insbesondere die Mitwirkung von Betroffenen an den Seminaren wird von den Auftraggebern durchweg als sehr bedeutsam und gewinnbringend empfunden. Die Expertinnen und Experten mit eigener Erfahrung beteiligen sich sehr engagiert an den Seminaren. Sie erfahren Wertschätzung und Respekt.
Übereinstimmend wurde dennoch von allen Betroffenen festgestellt, dass letztendlich ausreichende Kompetenzen in mehrfacher Hinsicht fehlen. Dabei geht es zum einen um mangelndes Fachwissen im Hinblick auf ethische und inklusionsspezifische Inhalte wie bspw. die UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Paradigmenwechsel von Integration zu Inklusion und allgemeine sozialpolitische Entwicklungen, oder grundlegende Kenntnisse über unterschiedliche Behinderungsarten und die daraus resultierenden Bedarfe. Zum anderen geht es um mangelnde Kompetenzen im kommunikativen, rhetorischen und persönlichen Bereich. Maßnahmen zur Steigerung von Selbstvertrauen und Vermittlung von Techniken der Gesprächsführung und Moderation sind gefragt.
Eine entsprechende Qualifizierung ist nicht nur für die Betroffenen von großer Bedeutung, sondern auch für die Inklusionskonferenz und deren Ziel, die Gesellschaft für die Belange von Menschen mit Assistenzbedarf zu sensibilisieren und den Leitgedanken Inklusion zu transportieren.
Mit der Überzeugung, dass dies nicht authentischer und nachhaltiger geschehen kann als durch die Betroffenen selbst, wurde das Projekt „ich sag dir was“ gemeinsam mit dem Beirat Selbsthilfe entwickelt.
Mit finanzieller Unterstützung durch die Baden-Württemberg-Stiftung und in Kooperation mit der Volkshochschule Reutlingen (VHS) als regionalem Bildungsträger konnte das Vorhaben im März 2018 starten.
Alle Referentinnen und Referenten können gebucht werden für Beiträge im Rahmen von Seminaren, Workshops oder sonstigen Veranstaltungen.
Anfragen bitte an die Geschäftsstelle Inklusionskonferenz.